|
|
|
|
Geschichte |
1869: Der Schmid Henricus Burgers
aus Deventer gründet die "Eerste Nederlandsche Fabriek van Vélocipèden" und
wird damit zugleich zum Begründer der niederländischen Fahrradindustrie. Ca. 1875 ist
eine richtige Fabrik mit dampfbetriebenen Maschinen produktionsbereit. Burgers hat in den
ersten 15 Jahren im eigenen Land keine nennenswerten Konkurrenten neben sich.1892: Burgers muß seine Fabrik
erweitern.
|
1896: Burgers
eröffnet in Deventer mit einem Kapital von 400.000 Gulden eine neue Fabrik mit einer
Kapazität von 5.000 - 6.000 Fahrrädern pro Jahr. Tatsächlich werden in diesem Jahr
2.000 - 3.000 Fahrräder hergestellt. Das Unternehmen wird in eine Aktiengesellschaft
umgewandelt.
Ein Burgers-Patent aus diesem Jahr ist das "Burgers
Excentric Gear" Tretlager. Außerdem stellt Burgers die ersten eigenen Motorräder
vor; 1900 wird sogar das erste Auto gebaut. Motorisierte Fahrzeuge sind jedoch nie ein
wichtiges Standbein des Unternehmens. |
Burgers Excentric Gear
|
1897:
Das Burgers Acatène ist das erste auf dem Markt erhältliche Kardanrad. Peugeot
zieht noch im gleichen Jahr nach, Columbia ein Jahr später. Burgers stellt die meisten
Teile seiner Räder selbst her, einschließlich Reifen, Felgen, Speichen und Sätteln. 1900: Burgers wird auf der
Pariser Weltausstellung für das - soweit bekannt - erste niederländische Klapprad mit
einer silbernen Medaille ausgezeichnet. Es ist ein von Leutnant Van Wagtendonk für die
Armee entwickeltes Modell.
Im gleichen Jahr stellt Burgers ein Tretlager mit keillosen
Kurbeln vor. Zu den späteren Innovationen von Burgers in bezug auf Einzelteile zählen
eine eigene Lenklagerkonstruktion, ein verlängertes Vorderschutzblech sowie eine feste
Bremse an der Sitzstrebe. Burgers ist auch die erste Firma, die alle Fahrräder mit einem
Kettenkasten versieht.
1903: Am 1. Januar, seinem 60.
Geburtstg, stirbt Henricus Burgers. Sein Nachfolger als Geschäftsleiter wird Adr. Beers.
|
1909: G.W.J.
Kilsdonk wird zum Direktor ernannt und hat diese Tätigkeit bis 1945 inne. 1928: Burgers erweitert seine Fabrik und
baut gegenüber dem alten Werk ein zweites. Auch in Roermond wird eine Fabrik eröffnet.
1931: Burgers stellt als erste
niederländische Fahrradfabrik ein Fahrrad mit Hilfsmotor vor.
Ab den 30er Jahren verkauft Burgers
auch Fahrräder unter den Markennamen Padvinder, Riche und New Elswick.
|
Burgers Fahrradkarte aus einer schönen Serie mit
Fahrradkarten der elf niederländischen Provinzen, 1929
|
|
1961:
Die Fahrradfirma M. Pon aus Amersfoort übernimmt die "Eerste Nederlandse Rijwiel- en
Machinefabriek v/h H. Burgers" einschließlich der geschützten Rechte. Zugleich
übernimmt auch Juncker Teile von Burgers. Nachdem in den 80er Jahren auch Union die Marke
Burgers verwendet hat, werden die Burgers-Fahrräder seit 1992 bei der Firma WSB in
Drachten hergestellt.
Burgers und Simplex waren um die
Jahrhundertwende die größten niederländischen Fahrradfirmen. Burgers war bekannt für
die hohe Qualität seiner Fahrräder. Schon vor der Jahrhundertwende wurde Burgers das
Prädikat "Königlicher Hoflieferant" verliehen.
Besonders in den ersten Jahrzehnten zeichnete sich Burgers
als fortschrittliches und innovatives Unternehmen aus. Dies kehrte sich später ins
Gegenteil, und in den 50er Jahren war Burgers zu einer konservativen Marke geworden. Daß
die Innovationsfähigkeit jedoch nicht völlig zugrundegegangen war, beweist die
nachstehende Abbildung eines von den amerikanischen Beach Cruisern abgeleiteten Modells.
|
Burgers Super Sport,
Anfang der 50er Jahre,
spezieller Rahmen aus Reynolds 531-Rohr,
mit gefedertem Lenker.
|
|
|
Rahmennummern |
Soweit meine Daten zurückreichen, hat
Burgers Rahmennummern mit fünf bis sieben Ziffern und darunter einem oder zwei Buchstaben
verwendet (mindestens ab den 30er Jahren). Ein System ist dabei nur teilweise zu erkennen,
dies nicht zuletzt wegen des beschränkten Umfangs der Daten. Für die Datierung können
Merkmale wie die Einführung eines speziellen Rahmenstegs in der Sitzstrebe und der
Wechsel von einem Abziehbild zu einem Schild auf dem Steuerkopf in den 50er Jahren
herangezogen werden. Außerdem ist auf Burgers-Rädern von vor dem Krieg manchmal noch das
Baujahr als Abziehbild auf der oberen Steuerkopfmuffe zu lesen.
Ab 1961 oder 1962 sind die Burgers-Räder mit
Pon-Rahmennummern versehen: zuerst sechs Ziffern, später ein Buchstabe mit vier Ziffern
dahinter und in den 70er Jahren fünf Ziffern mit einem Buchstaben dahinter. |
Haben Sie ein altes Burgers-Fahrrad?
Dann fügen Sie es zur Fahrraddatenbank hinzu! Mehr Informationen
zu dieser Datenbank finden Sie hier.
Copyright by
Herbert Kuner, © 1999 ...
All rights reserved.
Last update: 10.02.2008
|